Beim Tierarzt


Spazierengehen finde ich super. Auch in dem Park, in dem der kleine Felix immer von hinten auf meinen Rücken klettern will. Keine Ahnung, was er davon hat. Aber ein Ausgang des Parks ist doof. Denn dahinter befindet sich die Praxis vom Tierarzt.

Die mag ich gar nicht. Herrchen übrigens auch nicht. Der knurrt immer beim Rausgehen: "Die wollen mich wohl ruinieren." Mich auch. Denn ich bekomme fiese Spritzen und manchmal sogar einen Metallstab in mein Popo gesteckt. Die sind doch richtig pervers. "39,1", sagte die Ärztin beim letzten Mal, nachdem sie das Ding wieder herausgezogen hatte. Ich hoffe, dass das eine Art Note ist, und 40 ist der Höchstwert.

Beim Tierarzt ist es doof

Neulich war es besonders doof beim Tierarzt. Alles fing damit an, dass der kleine Felix im Park wieder auf meinen Rücken klettern wollte. "Wir müssen wohl doch etwas unternehmen", sagte Frauchen. Und ein paar Tage später gingen wir durch den blöden Ausgang vom Park. Beim Tierarzt angekommen, kam ich in den Keller und nicht wie sonst ins Behandlungszimmer. Zu allem Überfluss sagte Frauchen zur Ärztin: "Alles klar, ich komme dann heute Abend wieder." Heute Abend? Macht die Witze? Ich sitze hier in einer Art Straflager wie in Nordkorea (an der Tür standen die Codebuchstaben OP), und Frauchen will mich sitzen lassen? Bestimmt machen die Tierversuche und probieren Kosmetika und Augentropfen an mir aus. Ich will hier weg!


Kaum war Frauchen zur Tür raus, ging es los. Eine blau gekleidete Wärterin kam auf mich zu und verpasste mir eine K.o.-Spritze. Mir wurde schwarz vor Augen. Wann ich wieder erwachte - ich weiß es nicht. Mein Bauch schmerzte. Und das Schlimmste war: Ich hatte eine Art Lampenschirm um den Hals, so dass ich nicht mal mehr an meinem Po-Loch lecken konnte. Wo ist der Tierschutzbund, wenn man ihn mal braucht? Zum Glück kam Frauchen bald und holte mich ab.

Zu Hause hatte ich einen Lampenschirm

Zu Hause war es nicht besser und ich erst einmal beleidigt. Wie konnte sie mir das antun? Mit dem Lampenschirm war ich weder in der Lage zu fressen noch zu schlafen. Aber ich hatte sowieso auf nichts Lust. 


Nach zwei Tagen nahmen Herrchen und Frauchen mir den Lampenschirm ab. Mit Po-Lochlecken war es aber immer noch nichts, denn stattdessen bekam ich ein T-Shirt angezogen, das man unten zuknöpfen konnte, "Ein Body aus der Babyabteilung von H&M", sagte Frauchen stolz. Ein Teddybär war darauf gedruckt. Entwürdigend! So kann ich doch nicht vor die Tür gehen.


Aber das ist vielleicht auch besser so. Auf den Park mit seinem falschen Ausgang habe ich vorerst keine Lust mehr!

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