"Ihr seid ja nicht ganz dicht." So charmant wie ich wird sicher nicht jeder Hund begrüßt, wenn er neu in die Familie kommt. Aber Herrchen hatte wohl einen schlechten Tag. Es war am Neujahrstag. Draußen war mieses Wetter, und Herrchen war krank. Das Skispringen, das im Fernsehen lief, hatte ihn offenbar auch nicht aufheitern können. Die beiden Kinder und Frauchen hatten einen Ausflug gemacht. Zum Hundezüchter. Sie wollten sich nur mal informieren. So war es abgemacht. Zwei Stunden später kamen sie dann mit mir zurück. Was Herrchen offenbar nicht so sehr begeistert hat. Aber sonst ist er eigentlich ganz nett. Zumindest manchmal. „Ich war mir nicht ganz sicher, ob mein neues Rudel verrückt ist.“ Ich bekam eine Ecke im Wohnzimmer zugewiesen. Neben einem großen Baum mit Lichtern. Bäume kannte ich vom Gassi gehen schon. Sollte ich hier, wenn ich mal muss? Direkt neben meinem Körbchen? Ich war mir nicht ganz sicher, ob es in diesem Haushalt sehr freizügig zugeht oder ob mein neues...
Leider kann ich nicht wie ein Mensch sprechen. Deswegen musste ich mir für diesen Podcast auch einen Sprecher besorgen. Aber natürlich verstehe ich alles. Das wissen Herrchen und Frauchen zum Glück nicht. Daher kann ich immer so tun, als hätte ich keine Ahnung, was sie von mir wollen. Das ist praktisch, wenn ich beim Spaziergang an die Leine soll, oder wenn sie rufen, es im Körbchen aber gerade so gemütlich ist. Und ich muss mit ihnen nicht über Quatsch wie Aufräumen diskutieren. Also: Eigentlich ist es ganz gut, dass ich nicht sprechen kann. Aber es gibt einen ganz großen Nachteil: Ich kann ihnen nicht sagen, was ich gerne zu essen hätte. Und das ist blöd. Herrchen und Frauchen gaben mir immer Trockenfutter. Kleine, steinharte Knödel, die ich kaum kauen konnte. Die bekam ich morgens und abends. Furchtbar. Mir tat das Gebiss weh, und im Hals hat das Futter auch gekratzt. Ich will Labskaus - und kein Trockenfutter Dabei gibt es sooo leckere Sachen. Einmal hat Herrchen sich etwas ge...
Wo der Schäferhund auf einmal herkam, weiß ich nicht. Ich war mit Frauchen joggen gewesen und bin extra langsam gelaufen, damit sie mithält. Und plötzlich wurde es dunkel und roch schlecht. Ein riesiger Hund stand über mir, packte mich und schüttelte mich durch. Ich quietschte und versuchte, ihn wegzuboxen. Aber leider kam ich nicht an, seine Beine waren zu lang. Und so gingen meine Schläge ins Leere. Meine letzte Minute war gekommen! Wenn doch nur einer meiner Freunde hier wäre. Keiner von den Kleinen. Pelle, mein lieber Freund, hätte hier nichts ausrichten können. Auch nicht Felix, der immer von hinten auf mich raufklettern will (was hat er nur davon?). Aber Watson, der hätte mich rausgehauen. Watson ist ein großer Weimaraner mit schönen Augen und einem Herzen aus Gold. Ich freue mich immer, wenn wir uns treffen. Aber er war weit und breit nicht in Sicht. Wer könnte mich retten? Ich erinnerte mich an einen Urlaub auf dem Bauernhof, wo der Hofhund mich in die Mangel genomme...